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Drei Aufgabenstellungen, aus denen eine gewählt werden konnte, warteten auf die insgesamt 40 Teilnehmer. Die Deutsche Bahn stellte das Ausgangsmaterial zur Verfügung – insgesamt 15 GB Daten unterschiedlichster Formate und Inhalte. Nur 24 Stunden hatten die Programmierer und Datenbankexperten Zeit, um eine passende Idee zu entwickeln und eine zeitgemäße Anwendung auf Basis des vorhandenen Materials zu schaffen. Teamarbeit, Inspiration, Know-how, Neugierde, Kreativität und Können waren gefragt – die 13 Teams waren in jeglicher Hinsicht gefordert.
Disy war gleich mit zwei Teams zum Wettbewerb angetreten. Die Teams waren mit den Spezialisten besetzt, die bei Disy die Projekte zur „bundesweiten Lärmberechnung gemäß EG-Umgebungslärmrichtlinie an Schienenwegen von Eisenbahnen des Bundes“ erfolgreich umgesetzt hatten. Sie waren deshalb im besonderen Maße mit der komplexen Materie des Geodatenmanagements im Bahnumfeld vertraut und konnten ihr reichhaltiges Experten-Know-how einbringen.
Das erste Disy-Team stellte sich die Aufgabe, Streckendaten in einer App zu visualisieren und mit Points of Interest (POI) aus OpenStreetMap (OSM) zusammenzubringen. Über das GPS-Signal erkennt die App, wo sich der Zugreisende auf der Strecke im Moment befindet. Als Service bekommt der Reisende unter Berücksichtigung des Blickwinkels, der Entfernung, und der Interessengruppen u. a. Zusatzinformationen in Fahrtrichtung angeboten, beispielsweise „In ca. zwei Kilometern erscheint auf der rechten Seite der Bingener Mäuseturm“.
Das zweite Disy-Team wählte die freie Aufgabenstellung. Getrieben von der Vielzahl an Inkonsistenzen bzw. auch aus Erfahrungen aus der Lärmberechnung mit Bahndaten stand die Idee im Raum, alle Daten mit einheitlicher Verortung über Rechts-/Hochwert bei gleichzeitiger Qualitätssicherung (Plausibilisierung, Abgleich gegen andere Daten) in einem Anlagenkataster zusammenzuführen.
Die entsprechenden Basisdaten wurden in der Datenbank vorverarbeitet und Karten mit den stationierten Daten sowie Werkzeuge für die Datenrecherche wurden in Cadenza, dem GIS-und Reportingwerkzeug von Disy, übersichtlich im Themenbaum bereitgestellt. Damit konnten real existierende Probleme recherchiert und visualisiert werden: So wurden Tunnel mit nicht plausibler Länge „entdeckt“, die laut Geodatensatz auf einer Strecke existieren sollten, aber in OpenStreetMap und Luftbild nicht erkennbar waren. Ebenfalls würde die Vorstellungskraft jedes guten Stadtplaners auf die Probe gestellt: Das Team hatte aufgrund des vorliegenden Datenmaterials Gebäude mit angeblich 400 km Länge gefunden.
Gleichzeitig bot das Anlagenkataster die einfache Möglichkeit, alle Objekte mit echter geografischer Koordinate zu verorten. Die Anwendung erleichtert beispielsweise den Bahn-Mitarbeitern die Anfahrt zu bestimmten Anlagen. Sie kann jederzeit unterwegs eingesetzt werden – ohne das Ziel vor Ort über die Gleiskilometrierung suchen zu müssen. Gleichzeitig können die Anlagen über die absolute Lage direkt miteinander in Beziehung gesetzt werden.
Neben der Preisvergabe durch die Jury durften die 40 Teilnehmer die vorgestellten Team-Lösungen u. a. hinsichtlich Kreativität und Wirtschaftlichkeit bewerten. Das Disy-Team begeisterte mit seiner Lösung zum Anlagenkataster und gewann den ersten Platz in der Kategorie Publikumspreis. Wir gratulieren unseren Teams zur erfolgreichen Teilnahme und freuen uns sehr über den verliehenen Publikumspreis.