Zur
Deutsche Behörden wie das BMVI verfügen über große und inhaltlich reichhaltige Bestände raumbezogener Daten, die künftig weiter anwachsen werden. Oft können jedoch erst durch die Verknüpfung der unterschiedlichen Datensätze neue Zusammenhänge und Schlussfolgerungen generiert werden. Geodaten werden nicht nur im Journalismus, der Städteplanung oder Ver- und Entsorgung verwendet, sondern unter anderem auch im Katastrophenschutz, Tourismus oder Sport – das Potenzial ihrer Einsatzmöglichkeiten ist groß.
Das Problem: Neben der rein geometrischen Verschneidung müssen auch Attributwerte zwischen gegebenenfalls unterschiedlichen Bezugsgeometrien (z.B. Landkreis- und Postleitzahlebene) neu zugeordnet werden. Es existieren zwar bereits eine Reihe von Überlagerungs-Algorithmen, doch fehlt eine leicht handhabbare Software, die die notwendigen Methoden kompakt zusammenstellt, wissenschaftlich fundiert die fallspezifische Methoden-Auswahl begründet sowie das Überlagerungs-Ergebnis bewertet.
Die Vorstudie der HCU Hamburg, die mit rund 84.000 Euro aus dem Modernitätsfonds des BMVI gefördert wird, greift dieses komplexe Problem nun auf. Das Team um Jochen Schiewe entwickelt ein Detailkonzept für eine Open Source-Software zur Überlagerung von BMVI- und anderen Geodaten mit unterschiedlichen Bezugsräumen und realisiert Teile dieser prototypisch. Das Konzept soll nicht nur unterschiedliche Algorithmen integrieren, sondern auch einen aufgabenorientierten bzw. datenbasierten Regelapparat zur Methodenauswahl sowie numerische und grafische Darstellungen der Überlagerungs-Genauigkeiten enthalten.