Antwort der Bundesregierung auf eine große Anfrage


Geoinformationen und insbesondere digitale Geoinformationen
stellen ein Wirtschaftsgut von herausragender Bedeutung dar.

Sie haben nicht nur eine eine traditionell hohe Bedeutung für die Planung und
Verwaltung des Bundes und der Länder, sondern werden auch als Produktionsfaktoren
am Markt gehandelt und schon heute von etwa der Hälfte aller Wirtschaftszweige direkt
oder indirekt für ihre Arbeit genutzt.

Dies erklärt die Bundesregierung in ihrer Antwort auf eine Große Anfrage der CDU/CSU-Fraktion.

Besondere Bedeutung komme künftig vor allem dem öffentlichen Zugang bei der
Nutzung von Geoinformationsdaten zu.

Mit dem Entwurf zur „Konzeption eines effizienten Geodatenmanagements des
Bundes“ habe der Interministerielle Ausschuss für Geoinformationswesen (IMAGI) die
Abstimmung von Geobasisdaten sowie den Aufbau und Einsatz fachspezifischer Daten
von Geoinformationen deutlich vorangebracht.

Mit dem Geodatenzentrum des Bundes (GDZ) in Leipzig werde der breiten
Öffentlichkeit vom Bundesamt für Kartografie und Geodäsie (BKG) ein weit
gefächertes Angebot von Geoinformationsdaten zur Nutzung bereitgestellt
(www.geodatenzentrum.de, www.atkis.de und www.imagi.de).

Auch werde mit der Einrichtung des Umweltinformationsnetzes Deutschland der
Zugang der Öffentlichkeit zu Umweltdaten weiter verbessert (www.gein.de).

Mit der Bund-Länder-Verwaltungsvereinbarung vom 1. September 1999 habe die
Regierung Voraussetzungen geschaffen, die Bereitstellung von Geobasisdaten aus der
Kompetenz der Bundesländer weitgehend zu vereinheitlichen und den Zugang
übergreifend zu erleichtern.

Der vorhandene Datenpool stehe jedem Nutzer offen.

Die Mitarbeit des Bundes in der Arbeitsgemeinschaft der Vermessungsverwaltungen
der Bundesländer dient laut Regierung dem Ziel, einen homogenen Datenbestand zu
erreichen; mit der Leitung der Expertengruppe Copyright und Vertrieb werde auf eine
einheitliche marktgerechte Preisgestaltung hingewirkt.

Auf internationaler Ebene und im Rahmen der Europäischen Union werde Deutschland
von zahlreichen Bundeseinrichtungen repräsentiert, etwa vom BKG bei der
Europäischen Organisation zur Versorgung von Nutzern mit länderübergreifenden
Daten (MEGRIN), dem in diesem Rahmen eine führende Rolle bei den technischen
Arbeiten zur Zusammenführung nationaler Datensätze zu homogenen
pan-europäischen Produkten, beim Prototyp einer europäischen Datenbank sowie bei
der Realisierung des Europäischen Referenzsystems EUREF übertragen worden sei.

Im weiteren sei das Statistische Bundesamt Mitglied der Arbeitsgruppe für
Geographische Informationssysteme bei Eurostat, die Bundesanstalt für
Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) sei Mitglied der Nationalen Geologischen
Dienste aller 15 Mitgliedstaaten sowie Norwegens und das Bundesamt für
Seeschifffahrt und Hydrographie wirke maßgeblich an der weltweiten Einführung der
Elektronischen Seekarte (ECDIS) mit.