In Baden-Württemberg soll der Außendienst der Umweltverwaltung mit Cadenza mobilen Zugang zu Umweltfachdaten des UIS-Berichtssystems (UIS-BRS) erhalten
Karlsruhe, den 11. Dezember 2018
In Baden-Württemberg soll die Umweltverwaltung durch die Einführung mobiler Technologien gestärkt werden. Deshalb hat das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg (UM BW) im Rahmen des Leuchtturmprojekts „WIBAS wird mobil“ das Pilotprojekt „BRSMobil“ durchgeführt. In dem Pilotprojekt wurde die Komponente BRSMobil entwickelt und anschließend getestet, ob sie das UIS-Berichtssystem (UIS-BRS) wirkungsvoll erweitert. Die Komponente basiert auf der Software Cadenza Mobile, die vom Karlsruher Unternehmen Disy Informationssysteme GmbH entwickelt wird.
In Baden-Württemberg wird – wie überall in Deutschland – Digitalisierung großgeschrieben: Im Juli 2017 wurde die Digitalisierungsstrategie digital@bw beschlossen. Sie zeigt auf, in welche Zukunft uns die Digitalisierung führen soll und wie die richtigen Weichen gestellt werden können. Das UM BW verfolgt dabei das Ziel, den Gedanken der Nachhaltigkeit im Digitalisierungsprozess zu verankern. Hier ist aktuell im Rahmen des Leuchtturmprojekts „WIBAS wird mobil“ das Pilotprojekt „BRSMobil“ erfolgreich abgeschlossen worden, das den Außendienst der Umweltverwaltung durch die Einführung mobiler Technologien unterstützen soll und bei dem Cadenza Mobile, eine Software der Disy Informationssysteme GmbH, zum Einsatz kommt.
Mobiler Zugang zum Berichtssystem des Umweltinformationssystems (UIS-BRS)
Das Ziel ist es, relevante Daten, die im übergreifenden Berichtssystem des Umweltinformationssystems – kurz UIS-BRS – in Form einer Desktop-Applikation abrufbar sind, für die Mitarbeiter auf mobilen Endgeräten verfügbar zu machen und damit die Geschäftsprozesse für Mitarbeiter und Bürger zu vereinfachen. Das UIS-BRS bietet als zentrales Auswertewerkzeug für über 4.000 Beschäftigte der Landesverwaltung, insbesondere der Umweltverwaltung, Daten und Karten zu nahezu allen Umweltthemen an. Allerdings haben die Mitarbeiter im Außendienst bisher keinen mobilen Zugang zu diesen Daten, was ein umständliches Mitführen von Akten, Karten und Papieren bei Außenterminen wie Ortsbesichtigungen, Begehungen und Prüfterminen zur Folge hat. Mit der Einführung der mobilen Komponenten, die im Pilotprojekt „BRSMobil“ entwickelt wurden, soll das geändert werden.
Damit die Daten aus dem UIS-BRS optimiert auf dem Smartphone oder Tablet im Außendienst offline, also ohne Mobilverbindung, genutzt werden können, waren im Pilotprojekt drei Aspekte zu berücksichtigen: zum einen die Aufbereitung und der Datenexport aus dem UIS-Berichtssystem, zum anderen die Vor-Ort-Nutzung der Daten auf den Mobilgeräten im Offline-Modus und schließlich der Reimport der Daten. Durch die folgenden Bausteine wird das nun realisiert: das UIS-Berichtssystem, den BRSMobil-Server und die GIS-2go-App „Cadenza Mobile“. Letztere vereint dabei drei Funktionen, die das effiziente Arbeiten draußen im Gelände ermöglichen: Das sind die mobile Fachkarte, das grafische Notizbuch und das mobile Fachkataster. In die Fachkarte sind nützliche GIS-Funktionen wie Zoomen und Verschieben, Standortbestimmung per GPS, Abfragen von Sachdaten zu Kartenobjekten oder das Anzeigen von Dokumenten und Mediendateien integriert. Mithilfe des grafischen Notizbuchs können unterwegs Textnotizen erfasst, Punkt-, Linien- und Flächenobjekte gezeichnet sowie Fotos oder Audioaufnahmen zu einem Geoobjekt aufgenommen werden. Das mobile Fachkataster erleichtert dem Außendienst die Datenerfassung, indem Objektgeometrien und Sachdaten mit Eingabehilfen wie Pflichtfelder, Auswahllisten und spezielle Editierkomponenten (wie Kalender) erfasst und geändert werden können.
Praxistest und Abschlussworkshop
Bis Ende 2017 hatte Disy gemeinsam mit dem Umweltministerium Baden-Württemberg die Prototypen der Komponenten für BRSMobil entwickelt. Anschließend testeten über 20 innovative Dienststellen aus der Umweltverwaltung in Baden-Württemberg über mehrere Monate das mobile Arbeiten in der Praxis. Bei einem Abschlussworkshop im April 2018 verkündeten sie ihr Urteil: BRSMobil sei eine sinnvolle Erweiterung der Technologiepalette des Umweltinformationssystems. Gleichzeitig gaben sie viele wertvolle Hinweise für technische Verbesserungen und die Weiterentwicklung von Cadenza Mobile. Darüber hinaus haben die Dienststellen im Testbetrieb Beobachtungen und Erfahrungen mit organisatorischen Aspekten im Arbeitsalltag gemacht, die in Konzepte für den Regelbetrieb einfließen sollen.
Mit dem Abschlussworkshop wurde das Pilotprojekt „BRSMobil“ erfolgreich abgeschlossen. Daraus ergeben sich eine Reihe von Maßnahmen, wie zum Beispiel die Erstellung und Einführung eines Betriebskonzeptes und eines IT-Sicherheitskonzeptes, Weiterentwicklung der geeigneten Fachanwendungen, eine Erweiterung der Cadenza-Benutzerverwaltung und eine automatische Synchronisation mit der Benutzerverwaltung des Mobil-Servers sowie die Optimierung des Reimports von mobil erfassten Daten, Fotos und Notizen. Bis November 2019 soll dann BRSMobil in den Regelbetrieb gehen – und das Land Baden-Württemberg ist dann wieder einen großen Schritt weiter in der Umsetzung seiner Digitalisierungsstrategie und in der Stärkung seiner Umweltverwaltung.
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