Arbeiten
Gesundheitsrisiko Arbeitsplatz: Jedes Jahr gibt es in Deutschland zahlreiche Arbeitsausfälle aufgrund körperlicher Beschwerden, die einem schlechten Arbeitsumfeld geschuldet sind. Die Palette reicht von Rückenschmerzen über Augenprobleme bis hin zu schmerzenden Handgelenken und Armen. Wer mit dem Notebook dazu noch außerhalb des Büros arbeitet – und das sind laut Studie immerhin 89 Prozent –, beispielsweise in Cafés, Hotels, am Flughafen oder daheim auf dem Sofa, setzt sich einer noch höheren Verletzungsgefahr aus. Längst ist der so genannte Mausarm nicht mehr die Ausnahme, sondern eine fast alltägliche, unangenehme Begleiterscheinung.
Trotzdem tun Unternehmen für ihre Angestellten wenig, um diesen häufig auftretenden Gesundheitsproblemen entgegenzuwirken, so die Studie. So führen über 90 Prozent der deutschen Unternehmen die jährlich vorgeschriebene ergonomische Arbeitsplatzbewertung nicht durch und verstoßen somit gegen die von der EU gesetzlich vorgeschriebene EU Directive 90/270/EEC. Gerade mal 40 Prozent der Verantwortlichen in den Unternehmensleitungen sind sich dieser Anordnung überhaupt bewusst, auf Arbeitnehmerseite sogar nur 35 Prozent. Diese Situation spiegelt auch die Tatsache wider, dass lediglich zehn Prozent der Neuangestellten unter den Befragten in den letzten zwei Jahren eine Arbeitsplatzbewertung erhalten haben. Im Vergleich: Auf die Raucherbereiche wurden doppelt so viele hingewiesen.
Dabei sind 97 Prozent der Arbeitnehmer der Meinung, dass ein komfortables Arbeitsumfeld sich direkt auf ihre Produktivität auswirkt. Dessen ungeachtet setzen selbst Angestellte, die bereits unter Beschwerden leiden, keine ergonomischen Arbeitsmittel ein, beispielsweise einen Monitor-/Notebookständer, um den Bildschirm auf eine angemessene Augenhöhe zu bringen. Die Schuld sehen 75 Prozent der Befragten bei ihrer Firmenleitung, die solche Belange nicht ernst nähme.