Europas bisher größtes Event für freie und quelloffene GEO-Software wird vom 15. – bis 17. Juli 2014 an der Jacobs Universität Bremen in Deutschland stattfinden. Zeitgleich mit der Konferenz präsentieren die Gewinner des NASA Worldwind Europe Challenge der Öffentlichkeit die derzeit innovativsten Anwendungen.
„Für uns ist es eine Ehre, die erste paneuropäische FOSS4G veranstalten zu dürfen“, sagt der Konferenzvorsitzende Prof. Dr. Peter Baumann, Leiter der Forschungsgruppe für großvolumige, wissenschaftliche Geoinformationssysteme (L-SIS) an der Jacobs. Die Veranstaltung trage außerdem dazu bei, die Kluft zwischen Open-Source-Anbietern und kommerziellen Softwareherstellern zu überbrücken, bestätigt auch die Vorsitzende des Organisationskommitees, Susanne Ebrecht.
Einen erheblichen Teil der zu erwartenden Kosten trägt die transatlantische Big Geo Data Initiative EarthServer, die von der Europäischen Kommission finanziert wird. Auch Sponsoren aus Industrie, Regierung und anderen Organisationen sind herzlich eingeladen, die Konferenz zu unterstützen.
FOSS4G (Free and Open Source for Geospatial) ist eine unter der Schirmherrschaft der OSGeo stattfindende Konferenzserie. Die OSGeo ist eine weltweit aktive und unabhängige Non-Profit-Organisation, mit dem Ziel, die kollaborative Entwicklung von Open-Source GEO-Software voranzutreiben und deren Nutzung zu verbreiten. Ihr internationaler Vorstand wird periodisch durch OSGeo Charter Mitglieder gewählt – eines ist Prof. Dr. Peter Baumann.
Der OSGeo Vorstand hat nun zugestimmt, die Konferenz FOSS4G-Europe auf dem Campus der Jacobs University in Bremen im kommenden Sommer zu veranstalten. Nachdem die FOSS4G-CEE für Zentral- und Osteuropa in Bukarest diesen Sommer ein herausragender Erfolg war, wurde entschieden, die Bandbreite des paneuropäisches Events im nächsten Jahr zu erweitern. Über 500 Teilnehmer werden erwartet – damit ist es die größte Veranstaltung dieser Art innerhalb seiner Geschichte, nur übertroffen durch die weltweite FOSS4G-Konferenz. Als Teil dieses Aktivitäts-Netzwerkes wurden kontinentale FOSS4G Konferenzen in Afrika, Asien und Lateinamerika umgesetzt.
Die NASA Worldwind Europe Challenge ist ein jährlich stattfindender Programmierwettbewerb, den Patrick Hogan von der NASA und Prof. Maria Brovelli von der Universität Como in Italien organisieren. Die Herausforderung besteht darin, Lösungen zu entwickeln, die den raumzeitlichen Datenbedarfen der Europäischen Gemeinde dient und gleichfalls der INSPIRE-Direktive entspricht. Die Lösungen sollen im Rahmen NASA’s World Wind, einem virtuellen Globus, der Open-Source verfügbar ist – seine Funktionalitäten sind vergleichbar mit Google Earth – eingesetzt werden. Die genutzten Daten sollen konform zu INSPIRE, der Infrastruktur für raumzeitliche Information in Europa, sein.
Open-Source Software kann ohne jegliche Eigentumsbeschränkungen verteilt und von jedem Anwender modifiziert und verbessert werden können. Dies verhindert Herstellerabhängigkeiten und bringt typischerweise die Einflussnahme von Entwicklergemeinden mit sich, deren Leidenschaft es ist, kontinuierlich frei verfügbare Software zu optimieren. Da Universitäten sich fortlaufend in Open-Source Projekte einbringen, ist es nicht selten, dass solche Projekte tatsächlich den aktuellen Stand der Technik definieren. Bekannte Beispiele sind der Apache Web Server und das rasdaman Array Datenbanksystem.