Bayern gibt nach erfolgreicher Evaluierung eines gemeinsamen OpenStreetMap-Projektes erstmals Geodaten im Sinne des „Open Data“-Gedankens frei.
Bayern
Im Rahmen der weltweiten „Open Data“ Bewegung zieht Bayern mit dieser Entscheidung Konsequenzen aus dem erfolgreichen Pilotprojekt „Luftbilder aus Bayern“ im Winter 2008/2009.
Aus 10’000 qkm Luftbildern erstellten Freiwillige von OpenStreetMap detaillierte Karten, die für jedermann frei und kostenlos benutzbar sind. In nur 3 Monaten wurden damals mehr als 2 Mannjahre freiwillige Bürgerarbeit geleistet und in einem Projektbericht an die Landesregierung dokumentiert.
Jetzt stehen 70’000 qkm Luftbilder für das gesamte Bundesland zur Verfügung. Die amtliche Bilder werden im 3-Jahres-Zyklus flächendeckend erstellt. Sie sind verlässlich, aktuell und genau georeferenziert.
Leider entspricht die 2m-Auflösung nicht mehr ganz dem heute üblichen Standard. Inzwischen arbeitet OpenStreetMap regelmäßig mit Bildern von mindestens 40 cm Auflösung.
Beispielsweise stehen seit Dezember Satellitenbilder von Bing weltweit zur Verfügung, leider noch nicht flächendeckend. Von Dänemark gibt es flächendeckend in 40 cm, Kommunen mit eigenen Luftbildern bieten diese vereinzelt sogar in einer Auflösung von 15 cm.
Daraus entstehen immer bessere, genauere, aktuellere, detailliertere freie Kartendaten und daraus Spezialkarten zu beliebigen Themen.
Regierungen und Behörden erkennen zunehmend den Wert freiwilliger Bürgerarbeit. Es ist weitaus sinnvoller, der Bevölkerung die Geodaten zur Nutzung zur Verfügung zu stellen, als diese bloß zu erfassen und dann unter Verschluss zu halten, oder die grundsätzlich bereits durch Steuergelder finanzierten Daten gegen eine „Nutzungsgebühr“ zu lizenzieren. In den USA sind seit Jahren die Daten, die durch Behörden erhoben werden, gemeinfrei.
Auch in Europa erkennen immer mehr Staaten den Wert der „Open Data“-Bewegung.
Großbritannien, Frankreich, Dänemark und jetzt Bayern machen den Anfang.