Mit dem Titel NA 131-10 FB „Interoperabilität von Informations-, Kommunikations- und Navigationssystemen“ wurde im Normenausschuss Luft- und Raumfahrt (NL) im DIN Deutsches Institut für Normung e.V. ein neuer Fachbereich gegründet. Lesen Sie Details über Inhalte und Ziele. Möchten Sie sich als Fachexperte engagieren?
Der
Das Arbeitsgebiet von CEN/CLC/TC 5 bzw. des neuen Fachbereiches 10 umfasst im Wesentlichen die Erstellung von Normen für terrestrische Anwendungsbereiche von Dienstleistungen, die von raumfahrtbasierten Systemen (z. B. Galileo, GMES) bereitgestellt werden. Beispielhaft sind folgende Anwendungen zu nennen:
- satellitengestützte Navigation
- Electronic Fee Collection
- Traffic Management
- Erdbeobachtung (z. B. Warnung vor Tsunamis), geographische Informationsdienste
- Integration unterschiedlicher Architekturen von Satellitensystemen und deren Dienstleis-tungen in ein sog. Next Generation Network
- Standardisierung von mechanischen und elektronischen Schnittstellen und Datenprotokol-len/-formaten zwischen verschiedenen terrestrischen Systemen (z. B. zwischen verschie-denen Übertragungsnetzwerken)
- Erfassung und Überwachung von erdnahen Objekten (SSA, Space Situational Awareness)
- Berücksichtigung der gemeinsamen militärischen und zivilen Nutzung
Der Normenausschuss Luft- und Raumfahrt (NL) sucht Fachexperten, u. a. von Firmen, Institutionen und Hochschulen, die sich engagieren und gern die Inhalte zukünftiger Normen mitbestimmen möchten.
Es wurden insgesamt 10 Themengebiete identifiziert:
- Navigations- und Ortungsempfänger für Anwendungen im Straßenverkehr und Flughafendienste
- Integration von Anwendungen für Navigation und Ortung (NP) mit der Telekommunikation (TEL)
- Informationsaustausch (einschließlich Datenformat) zur Unterstützung bestimmter Anwendungen in einer Umgebung eines „Systems von Systemen“ (insbesondere innerhalb bzw. zwischen der Erdbeobachtung (EO), der Navigation und Ortung (NP) und der Telekommunikation (TEL))
- Interoperabilität und Integration von Mobil- (MMS) und Festsatellitensystemen (FSS) mit terrestrischen Systemen – insbesondere Netzen der nächsten Generation (NGN) – und globalen Satellitennavigationssystemen (GNSS) – insbesondere Galileo
- Schutz des Planeten (Vermeidung von Kontamination durch Raumfahrtsysteme)
- Überwachung der Weltraumlageerfassung (SSA)
- Schnittstellen an Bodensegmenten in der Erdbeobachtung (EO) mit doppeltem Verwendungszweck
- Schnittstellen mit nachgelagerten Diensten der Erdbeobachtung (EO); ständige Testumgebung, Konformitätsprüfung und Maßnahmen zur schnellen Verbreitung von EO-Normen
- Katastrophenmanagement
- Nutzlastschnittstellen für Trägersysteme
Ziel ist die Erarbeitung von zwei Arten von Normen:
- downstream standards:
Normen für den Austausch, die Verarbeitung und die Nutzung von Dienstleistungen, die von Raumfahrtsystemen zur Verfügung gestellt werden, zur Unterstützung von Endanwendungen. - upstream standards: Normen, die für die Gestaltung, Entwicklung, das Prüfen und den Betrieb von Raumfahrtsystemen und –produkten und damit verbundenen Bodensystemen und –produkten erforderlich bzw. vorgesehen sind (im Wesentlichen: Transfer von ECSS-Standards in EN-Normen).